Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

16. Juli 2019 0 Von Felix

Rückblick von Felix

Nun ist der erste Teil unserer Reise auch schon vorbei, kaum zu glauben. Heute vor sieben Monaten stiegen wir bei Wintereinbruch in das Flugzeug nach Kenia, verschliefen vor lauter Anstrengung sogar den Start der Maschine und stiegen bei drückender Hitze wieder aus. Das und die anschließende Fahrt in unser Hostel, die sich anfühlte als fuhren wir über ein Offroad Trainingsgelände verpasste uns den ersten Schock einer Ostafrikanischen Stadt. Wir beide hatten im Taxi den Gedanken, wie wir uns um Himmelswillen in diesem Chaos zurechtfinden und alleine über solche Straßen fahren sollen. Aber siehe da, wir haben es doch geschafft und es war bis auf einige Ausnahmen gar nicht so übel. Eine Sache lernt man in jedem Fall als Selbstfahrer auf diesem Kontinent: Mit Ruhe und Geduld ist hier alles zu schaffen. Ob es nun die Straßen oder manche Probleme mit dem Deutz sind. Mittlerweile kann ich gar nicht mehr aufzählen, was ich alles repariert oder welche Schraube ich nachgezogen habe. Es war von vornherein klar, dass dieses Auto etwas mehr Pflege benötigt als andere. Doch ich hatte nicht geahnt, wie viel Zeit es wirklich in Anspruch nehmen würde. Es waren hauptsächlich die kleinen Arbeiten die dauerten und viele Nerven kosteten, etwa herauszufinden warum der neue Kühlschrank auf einmal warm anstatt kalt wird oder eine Schraube im letzten Winkel unter dem Auto mit Mühe immer eine viertel Umdrehung weiter zu drehen. Eine viertel Umdrehung 10-mal wohlgemerkt. Des Öfteren wurde ich auf unserer Reise gefragt, ob ich ein Automechaniker sei. Im Verlauf antwortete ich darauf, dass man mit der Zeit automatisch zu einem werde. Manchmal vergaß ich durch die Verantwortung für unser Fahrzeug und gleichzeitig unser Zuhause den Grund, warum wir eigentlich hier waren. Anstatt wie erwartet, die Landschaft zu erkunden oder einfach nur zu relaxen, lag ich verschwitzt und dreckig unter dem Auto und probierte, etwas zu reparieren was ich zuvor noch nie gesehen hatte. Auch wenn ich manchmal ziemlich geflucht habe, konnte ich viel lernen und wir haben es ohne große Probleme nach Windhoek geschafft. Ich glaube nicht, dass viele 21 jährigen behaupten können, mit einem 50 Jahre alten Truck 17800 Kilometer durch Afrika gefahren zu sein. Darauf kann man stolz sein und auch wenn es nicht immer spaßig war, bin ich an dieser Erfahrung unglaublich gewachsen.

Ich denke nicht, dass dies meine letzte Tour durch Afrika war. Die Strände, die Wildnis und die facettenreiche Landschaft sind es Wert, noch einmal hierher zurückzukommen. Allerdings wird es dann ein kleineres, leichteres Auto, mit welchem man weiter in unwegsames und unberührtes Gebiet gelangt.

Mein absolutes Highlight waren die Traumstrände Mosambiks. Es gibt für mich nichts schöneres, ausgenommen von Pia natürlich, wenn ich mit meinem Kite in Badehose über das Meer rasen kann. Zudem hat mich die Wildnis von Botswana sehr beeindruckt und auch das Gefühl von absoluter Freiheit in Namibia war für mich etwas Besonderes. Die Menschenleere, die es bei uns mittlerweile kaum mehr zu finden gibt ist unbeschreiblich. Dies wird jeder der einmal hier war vermissen. Einheimische wissen diese Leere nicht wirklich zu schätzen und anstatt die Natur zu wahren, wird sie zunehmend verdreckt. Leider haben die Leute hier noch nicht wirklich verstanden, wie wichtig die Trennung und das Recyceln von Müll ist. Oftmals fuhren wir durch völlig zugemüllte Landschaften, wo der Abfall einfach Haufenweise abgefackelt wurde. Teilweise fanden wir an den unberührtesten Punkten leere Flaschen und viele weitere Hinterlassenschaften der Menschen. Überall, ob in Städten oder im unbewohnten Nirwana gibt es Menschen die alles fallen lassen, was für sie keine Bedeutung mehr hat. Welche Bedeutung dies allerdings für ihre Umwelt hat, muss ihnen erst noch klar werden. Ich hoffte dies passiert möglichst schnell, denn es wäre schade wenn diese schönen Landschaften ihren unberührten Charakter verlieren würden.

 

Letztendlich bleiben mir die Länder des östlichen und südlichen Afrikas als eindrucksvoll und bunt mit vielen hilfsbereiten und herzlichen Menschen in Erinnerung.