Farmarbeit in Australien

Farmarbeit in Australien

17. Februar 2020 0 Von Pia

09.01.20019-17.02.2019

Auf der Suche nach Freiheit, einem Backpacking Abenteuer oder „Work and Travel“ Möglichkeiten  reisen jährlich tausende junge Menschen nach Australien.  Obwohl der Kontinent auf der anderen Seite der Erde liegt, sind die Unterscheide zur Heimat  nicht allzu groß. Das Land ist einfach zu bereisen und  bietet eine große Auswahl an verschiedenen Landschaften, traumhaften Stränden und modernen Metropolen.  Aus diesen Gründen ist Australien für viele ein perfektes Einsteigerland für einen längeren Auslandsaufenthalt.  Da sich jedoch so viele für ein „Gap Year“ auf diesem Kontinent entscheiden, ist es  unserer Meinung nach schon fast nichts mehr Besonderes. Zudem wollten wir unsere Auszeit nutzen, um so viel Neues wie möglich zu entdecken und andere Lebensweisen und Kulturen kennen  lernen, was in Australien eher weniger möglich ist.  Dennoch wollten auch wir das Land  nicht auslassen und verbrachten 5 Wochen  im Süden des Landes.

Ursprünglich hatten wir geplant in Melbourne ein Auto zu kaufen und damit die Nord-West Küste bis nach Brisbane hochzufahren.  Doch unsere Pläne änderten sich, als wir ein  super Jobangebot auf  Workaway bekamen.  Wir hatten uns bei verschieden Farmen beworben unter anderen beim ,, Longhouse‘‘ in Daylesfort, etwa eine Stunde nördlich von Melbourne. Farmworking ist in Australien sehr verbreitet und es werden immer Helfer gesucht, welche bei der Ernte oder beim Verkauft mithelfen.  Unsere Intention war es jedoch nicht den ganzen Tag  Zucchini zu pflücken, vielmehr wollte wir einen wahren Einblick in das Farmleben bekommen und lernen wir man nachhaltiger leben kann.  Die Jobbeschreibung des Longhouse´s klang genau nach dem was wir suchten ,,a boutique farm, garden kitchen, cooking school and a home‘‘.Nach 4 Wochen auf der Farm können wir sagen, dass es keinen  besseren Ort hätte geben können, um schönere Erfahrungen und mehr Wissen in diesen Bereichen zu sammeln.

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Besitzer und Hosts sind Trace und Ronnen. Beide sind keine geborenen Farmer sondern sie haben sich mit ihrem Longhouse einen Lebenstraum verwirklicht. Trace ist gelernter Friseur und Ronnen betreibt eine erfolgreiche Marketing Firma in Melbourne. 2011 kauften sie das Grundstück für ihre Farm und starteten ihr multifunktionelles Gebäude zu bauen. Ihr Ziel war es Garten, Tier und Mensch unter einem Dach zu vereinen und möglichst Ressourcenbewusst zu leben. Sie konstruierten ein 110m langes Gebäude, welches von außen nicht direkt von einem Gewächshaus zu unterschieden ist. Blickt man jedoch hinter die lichtdurchlässigen Wände wird einem der Unterschied schnell klar. Beim Betreten des Hauses merkt man sofort, dass dies etwas besonders ist. Garten und Haus sind miteinander vereint. Das Design ist einerseits modern und andererseits durch viele rustikale Holzelemente dem natürlichen Feeling angepasst. Eine offene Küche ist das Zentrum des Gebäudes, wo oftmals Kochkurse mit Themen wie ,,Cheesemaking‘‘ oder ,,Breadbaking‘‘ angeboten werden. Die angebauten Produkte werden ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt und da sowohl Trace als auch Ronnen fantastische Köche sind bekamen wir täglich köstliches Essen serviert. Die beiden waren unheimlich gastfreundlich und sie gaben uns stets das Gefühl willkommen zu sein. Der komplette Bauprozess des Hauses wurde von der Fernsehshow Grand Designs Australia dokumentiert und 2018 gewannen sie den Australia House Award. Hierfür wurde ebenfalls ein kurzer Film über die Farm gedreht, welchen ihr euch unter dem Text ansehen könnt.

Der Alltag auf der Farm begann meistens früh am Morgen. Als erstes stand das Versorgen der Tiere auf dem Plan. Der morgendliche Rundgang startete bei den Hunden, ging weiter zu den Hühnern und Gänsen, dann zu den Ziegen, den Schweinen und als letztes zu den Kühen. Diese mussten daraufhin gemolken werden. Jede von ihnen gibt täglich bis zu 15 Litern Milch, was bedeutete, dass Felix jeden Morgen ein Müsli mit ganz frischer Milch genießen konnte. Danach bekamen wir täglich individuelle Aufgaben wie zum Beispiel das Errichten eines elektrischen Zaunes, umgraben von Kompost, ernten und verarbeiten von Früchten, Bepflanzung neuer Beete, Herstellung von Dünger usw.… Natürlich haben uns nicht alle Aufgaben Spaß gemacht, doch auch am Ende jedes Tages wurden wir mit tollem Essen belohnt.

Wir werden uns noch lange an das Longhouse, Trace, Roonen und die Tiere erinnern und hoffen, unser erlerntes Wissen auch zuhause anwenden zu können.