Angekommen auf den Philippinen

Angekommen auf den Philippinen

16. Dezember 2019 0 Von Pia

07.12.2019-16.12.2019

Die Philippinen bilden für uns das „Finale“ von Asien und sind das fünfte Ziel auf diesem Kontinent, sowie das fünftzehnte Land unserer Reise. Mit einer Vielfalt von über 7600 Inseln, absoluten Traumstränden und glassklarem Wasser scheinen uns die Philippinen der perfekte Abschluss zu sein, bevor wir weiter nach Australien fliegen werden.

Wir landeten nach nur 3 Stunden am internationalen Flughafen in der Hauptstadt Manila. Dass es Dezember war konnte man hier trotz der Hitze nicht übersehen, denn an Weihnachtsdekoration fehlte es definitiv nicht. Riesige Weihnachtsbäume, sowie zahlreiche bunte Lichterketten schmückten die Straßen und aus so gut wie jedem Geschäft dröhnte ,,Feliz Navidad“ oder ,,Last Christmas‘‘. Als einziges überwiegend christliches Land in Asien scheinen die Filipinos das Weihnachtsfest ziemlich ernst zu nehmen und ich habe gelesen, dass die besinnliche Jahreszeit hier schon im September beginnt. Uns fielen außerdem schnell die spanischen Einflüsse auf, sei es bei der Währung (Pesos), der Architektur oder in der Sprache. Als Stadt gewinnt Manila jedoch vermutlich keinen Schönheitspreis und erinnerte uns etwas an Mombasa in Afrika. Die Hauptstadt hat nicht den besten Ruf und wird oftmals mit einer hohen Kriminalitätsrate und großer Armut in Verbindung gebracht. Unsicher fühlten wir uns nicht, doch der Anblick von kaum vier Jahre alten Kindern, die in dreckiger Kleidung auf der Straße bettelten war nicht schön. Wir verbrachten zwei Nächte im sogenannten Makati Viertel, da wir auf unsere Busverbindung zur nächsten Insel warten mussten. Über Hostelworld findet man auf den Philippinen viele günstige Unterkünfte und hierrüber buchten wir auch das Zula-Hostel, welches wir wärmstens empfehlen können. Es war sauber, modern, inclusive Frühstück und das WLAN war super schnell, was für die meisten Unterkünfte nicht zutrifft. Allgemein würde ich jedem empfehlen bei gutem Internetzugang alles Wichtige direkt zu erledigen, denn es gibt nicht viele Orte wo das Internet richtig funktioniert. Vor allem das Weiterreisen mit Bus, Fähre oder Flugzeug sollte man im Voraus planen, da man sonst schnell mehrere Tage festsitzen kann.

 

Travelers' Map is loading...
If you see this after your page is loaded completely, leafletJS files are missing.

Wir fuhren als erstes weiter auf die Insel Mindoro, welche südlich von Manila liegt. Sie zählt zu einer der Inseln, die noch nicht vom Tourismus überlaufen ist und bietet somit einen Einblick in das traditionelle Leben auf den Philippinen. Wir fuhren insgesamt 10 Stunden mit dem Bus, vorbei an satt grünen Reisfeldern mit Wasserbüffeln und vielen kleinen Dörfern. In San Jose wechselten wir den Bus und erreichten nach einer weiteren Stunde unser Ziel, Bulalacau. Hier hatten wir durch Zufall von einem Kite Camp gehört, welches ein wahrer Geheimtipp sein sollte. Und ja das war es auch! Der Spot lag inmitten von einem tropischen Wald, mit einer eigenen Bucht zum Kiten. Es gibt Hängematten am Strand, Glamping Zelte, ein cooles Volleyballfeld, frisch zubereitete Mahlzeiten, sowie gemeinsame Downwind Kitesurf Ausflüge. Die Besitzerin war deutsch und wir trafen das erste Mal auf unsere gesamten Reise auf einen Haufen junger Leute! Mitten im Nirgendwo auf einer Insel in den Philippinen hatten wir das Gefühl zuhause zu sein. An Plätzen wie diesen bleibt man gerne mal länger hängen und ich denke wenn das Camp nicht ausgebucht gewesen wäre, hätten wir hier mehr als zwei Nächte verbracht. Wer also nach einem perfekten Kitespot auf den Philippinen sucht sollte unbedingt bei www.kitesurf-mindoro.com vorbei schauen!

Gezwungenermaßen machen wir uns wieder auf den Weg, um in San Jose die Fähre nach Coron zu nehmen. Als wir angekommen waren mussten wir leider feststellen, dass die Fähre wegen eines Motorschadens erst in 3 Tagen wieder fahrbereit ist und waren somit gezwungen die Zeit in der kleinen, dreckigen Stadt abzusitzen. Dies war ziemlich nervig doch wir nutzten die Zeit für unsere Reiseplanung. Am 8. Tag auf den Philippinen ging es dann endlich weiter auf die nächste Insel. Auf der Fähre lernten wir durch Zufall ein deutsches Pärchen in unserem Alter kennen, mit dem wir uns auf Anhieb gut verstanden. Noch auf dem Schiff schmiedeten wir gemeinsame Reisepläne und so kam es, dass wir mit den beiden die ganze nächste Woche verbrachten. Die ersten drei Tage waren wir auf der Insel Coron. Als Geheimtipp würde ich diese nicht bezeichnen, aber definitiv als ,,must-visit-place”. Zwar ist Coron nicht bekannt für traumhafte Sandstrände, doch die Highlights der Insel sind mindestens genauso cool. So gibt es hier versteckte Lagunen, Kalksteinfelsen und ein beeindruckendes Korallenriff. Auch die kleine Stadt besitzt viele Shops, Bars und Restaurants und es ist am besten wenn man eine Unterkunft im Zentrum bucht, um alles in kurzer Distanz erreichen zu können. Da es in der Stadt doch ziemlich von Touristen überlaufen war liehen wir uns am ersten Tag Scooter aus, um in den nördlichen Teil der Insel zu fahren. Dort trafen wir auf fast keine Touristen und fuhren durch zurückgelegene Dörfer. Durch Zufall erlebten wir sogar einen traditionellen Hahnenkampf, was auf den Philippinen als Nationalsport gilt. Deutschen Tierschutzvertretern würden sich hier die Haare aufstellen und auch wir finden das Wettspiel mit den Hähnen nicht gut. Aber dennoch, dem Grausamen wohnt eine gewisse Ästhetik inne. Stolze Charaktere, spannende Dramatik, Emotionen und schreiende Zuschauer. Was wir uns zuhause im Fernsehen in Form von Fußballweltmeisterschaften oder Wer wird Millionär ansehen ist hier auf den Philippinen eben die Tradition des Hahnenkampfes. Ein guter Hahn gilt hier als echte Wertanlage und um Geld dreht sich dann auch alles beim Hahnenkampf. An Sonn- oder Feiertagen füllen sich die Schauplätze mit hunderten von Männern aller Altersklassen, Frauen sieht man eher weniger. Vor jedem Kampf flogen geknüllte Geldscheine durch die Gegend und für einen normalen Europäer wird es immer völlig unverständlich bleiben, wie dieses Chaos funktioniert. Da den Hähnen scharfe Klingen an die Beine gebunden werden dauert ein Kamp nur wenige Minuten. Wir machten uns nach kurzer Zeit wieder auf dem Weg, denn unsere Art von sonntags Beschäftigung war das nicht.

Wir fuhren noch etwas durch die die Landschaft und machten uns dann auf den Rückweg, um uns für den nächsten Tag eine Bootstour zu organisieren. In der ganzen Stadt gibt es Agenturen, welche verschieden Touren anbieten. Wir hatten allerdings gehört, dass es viel besser ist sich ein privates Boot mit Skipper zu besorgen, um unabhängiger zu sein. Da wir ja nun zu viert waren machte ein privates Boot auch preislich fast keinen Unterschied und somit verabredeten wir uns kurzerhand mit einem netten Mann der uns am nächsten Tag auf seinem Boot mitnehmen wollte. Um 7 Uhr morgens waren wir bereits am Hafen, der gleichzeitig der lokale Markt ist und kauften uns frischen Fisch, Garnelen und Gemüse, welches man auf dem Boot zubereiten konnte. Daraufhin ging es auf einem für die Philippinen typischen Boot, welches hauptsächlich aus Bambus besteht hinaus auf das Wasser. Je früher man loskommt desto besser, denn im Laufe des Vormittages füllen sich die Attraktionen mit hunderten Touristen. Den ersten Stopp machen wir am Kayangan Lake. In diesem See befindet sich angeblich das klarste Wasser der Welt (!) und man konnte wirklich schon vom Steg aus bis auf den Grund sehen. Nach einer kurzen Abkühlung ging es weiter zu der Twin Lagune welche von hohen Kalksteinfelsen umgeben sind. Daraufhin genossen wir unseren frischen Fisch und die Garnelen, welche die Crew netterweise auf dem Boot für uns zubereitet hatte. Abschließend  schnorchelten wir im Coral garden und stoppten in der Green Lagune um mit unserer Drohe ein paar coole Aufnahmen von oben zu machen. Der Tag war wirklich unglaublich und Momente wie diese bleiben uns hoffentlich lange in Erinnerung. Ach und fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass wir an diesem Tag unser einjähriges Reisejubiläum feierten, einfach unfassbar!!! Doch mehr zu unserem Jahr auf Weltreise werden wir im nächsten Bericht schreiben.