Ende gut, alles gut

Ende gut, alles gut

1. März 2019 3 Von Pia

1.3.2019

Noch bevor der Handywecker um 6 Uhr klingelte, hämmerte Jimmy an unsere Tür. Er wollte, dass wir mit ihm gemeinsam Frühstücken. Wir willigten ein und saßen kurze Zeit später, noch etwas verschlafen, am selben kleinen Tisch wie am vorigen Abend. Es gab weißes Toastbrot mit Margarine. Jimmy präsentierte die Sandwiches, als wären es die Besten in ganz Afrika und wir aßen sie mit vorgetäuschter Begeisterung auf, auch wenn sie nicht wirklich unserm Geschmack entsprachen. Da er früh zu seiner Arbeit musste, wurde die Unterhaltung auf die Fahrt nach Blantyre verschoben. Wir mussten in dieselbe Richtung wie er und nahmen ihn, seine Frau und eine Freundin in unserem Fahrzeug mit. Wir waren immer noch gespannt, ob Jimmy sich eine Geldspende erhoffte, doch als wir ihn bei seinem Arbeitsplatz an der Schule absetzten, überreichte er uns lediglich seine Handynummer und wünschte uns eine gute Reise. Es war wirklich schön zu sehen, dass nicht alle für Freundlichkeit Geld verlangen. Nun ging es Richtung Grenze, doch dann dass: Der Deutz konnte nicht mehr beschleunigen. Wir rollten auf den Seitenstreifen und der Motor ging nach kurzer Zeit aus. Wir stellten schnell fest, dass der Tank leer war. Das ist ärgerlich, aber glücklicherweise hatten wir einen vollen 90l Ersatztank. Doch auch nachdem wir den Tank wieder aufgefüllt hatten, wollte der Deutz nicht anspringen. Wahrscheinlich war in den Dieselleitungen noch zu viel angesaugte Luft aus dem Tank vorhanden. Also pumpten wir mithilfe der Dieselpumpe Sprit in den Motor. Doch auch nach langem Pumpen sprang der Motor nicht an. Langsam wurden wir etwas unruhig. Außer einem kleinen Restaurant gab es hier Nichts und niemanden der uns helfen konnte. Die Besitzer des Restaurants sprachen kein Wort Englisch und schienen sich mehr über uns Lustig zu machen, als uns Hilfe anzubieten. In glühender Hitze versuchten wir also selbst das Problem zu lösen. Nach etwa einer Stunde tauchte eine Gruppe junger Männer auf und wir ergriffen direkt die Möglichkeit, diese um Hilfe zu bitten. Sie zeigten sich sehr hilfsbereit und warfen ebenfalls einen Blick unter unsere Motorhaube. Sie bestätigten unseren Verdacht, dass immer noch Luft in der Motorzuleitung sei. Auch sie versuchten ihr Glück mit Pumpen. Aber das half am Ende auch nichts. Nach mehreren Anlassversuchen des Motors nahm die Leistung der Anlasserbatterie ab. Also hielten wir den nächsten Lastwagen an und baten um Überbrückungshilfe. Auch die beiden Lastwagenfahrer waren sehr hilfsbereit und bauten gleich ihre Batterien aus Wir überbrückten den Deutz mit den stärkeren Batterien des LKW. Mittlerweile hatte sich eine ganze Traube an neugierigen Zuschauern um unser Auto gebildet. Nach einigen Versuchen und viel Schweiß sprang der Motor endlich wieder an. Wir waren heilfroh und Dankbar für die Unterstützung. Es war mittlerweile 13 Uhr und noch ein ganzes Stück bis zur Grenze. Erleichtert machten wir uns wieder auf den Weg.

Gegen 17 Uhr kamen wir an der Grenze an. Die meisten Grenzübergänge sind in zwei getrennte Stationen aufgeteilt. Die Exit Station, an der man die Pässe und das Carnet de Passages ausstempelt und danach einige Kilometer weiter hinten die Entry Station, an der man das neue Visum beantragt und das Carnet de Passages einstempelt und meist gleich eine so genannte Roadtax (Straßenbenutzungsgebühr) bezahlt.

An den bisherigen Grenzen wurde das Visum problemlos Vorort ausgestellt, doch angeblich soll dies in Mosambik nicht möglich sein. Komischerweise konnte uns auf der malawischen Seite keiner darüber Auskunft geben, ob es wirklich nicht möglich ist einige Kilometer weiter ein Visum für Mosambik ausstellen zu lassen. Sie machten uns lediglich klar, dass wenn wir auf der malawischen Seite unsere Pässe ausstempeln und auf Mosambikanischer Seite kein Visum erhalten, wir erneut ein neues 75 Dollar teures Visum für Malawi zu kaufen haben. Wir nehmen das Risiko in Kauf und fuhren aus Malawi heraus. Es dämmerte bereits, als wir an der Mosambikanischen Grenzstation ankamen. Der ganze Hype um die Ausstellung des Visums war in wenigen Minuten geklärt. Auch hier stellten sie ohne Probleme Visa für ihr Land aus, allerdings waren die Visaaufkleber ausgegangen, weshalb wir nochmals eine Stunde warten mussten. Eine halbe Stunde vor Grenzschluss trafen schließlich die Sticker ein und unser Visum war gedruckt. Nach einer sinnlosen Diskussion über die 125 Dollar Roadtax für Fahrzeuge über 3,5t fuhren wir zwei Minuten vor 21 Uhr durch die Grenzschranke in das vierte Land auf unserer Reise. Die Schranke schließt auf die Sekunde genau um 21 Uhr. Der Start in dieses Land war schon mal abenteuerlich und wir hoffen auf tolle Erlebnisse in Mosambik.