Die falschen Vorstellungen von Afrika.

Die falschen Vorstellungen von Afrika.

18. Februar 2019 0 Von Pia

Sowohl in Kenia, als auch in Tansania haben wir festgestellt, dass die Vorstellungen bzw. unser Denken über Afrika in einigen Punkten falsch war. Wir betraten den Kontinent mit der Erwartung, dass es wenig Wasser gibt, die Landschaft oftmals heiß und ausgetrocknet ist, dass die Nahrungsmittel knapp sind, bzw. sich das Angebot und die Auswahl um einiges verringern würden, dass es keine guten medizinischen Versorgungsmöglichkeiten gäbe und so weiter. Diese Denkweisen wurden mittlerweile durch unsere eigenen Erfahrungen widerlegt.

Vor allem der Umgang mit Wasser hat uns sehr verwundert. Die Menschen gehen mit dieser Ressource um, als gäbe es Wasser ohne Limit. So werden beispielsweise die Gartenanlagen stundenlang bewässert, die Autos nach fast  jeder Fahrt mit hunderten Litern gesäubert und auf die Fußböden wird einfach so lange Wasser gegossen bis jeglicher Dreck weggespült wurde. Wassersparen scheinen die Leute hier nicht zu kennen. Es gibt weder Regenrinnen noch sonstige Auffangbehältnisse und wir wundern uns wirklich, wo das ganze Wasser eigentlich herkommt.

Auch landschaftlich wirkt es, obwohl wir die Länder während der Trockenzeiten durchreisten, wie im Paradies. Die Savannen sind mit sattem Graß bewachsen und es hat unzählige Bananen und Maisplantagen. Die Bevölkerung nutzt jedes noch so kleine Fleckchen Boden, um Gemüse wie Tomaten und Kartoffeln anzubauen. Die Berge ergänzen das grüne Panorama und wenn man von einem der Berggipfel herunterblickt, denk man eher an Italien oder Österreich als an Afrika!

Das selbst angebaute Obst und Gemüse wird entweder direkt an der Straße oder auf dem lokalen Markt verkauft. Zusätzlich gibt es überall, an jeder abgelegenen Stelle kleine Shops, in welchen man die nötigsten Lebensmittel bekommen kann. In den großen Städten gibt es oftmals ebenfalls Supermärkte, die mit den westlichen Standard zu vergleichen sind. Hier bekommt man von Nutella bis zum Müsli alles. Zwar für entsprechen hohe Preise, aber wenn man sich dann doch mal etwas Besonderes kaufen möchte, findet man hier das Meiste. Mindestens so oft wie es kleine Shops gibt, sind auch Apotheken  vorhanden, welche die wichtigsten Medikamente führen.

Positiv überraschend ist ebenfalls, dass jedes noch so kleine Dorf eine Schule besitzt. Meist sind dies Grundschulen, die kostenfrei von allen Kindern besucht werden können. Leider sehen wir während unseren Fahrten aber auch immer wieder Kinder mit riesigen Viehherden umherziehen, anstatt in der Schule zu sitzen. Ebenfalls besitzen die meisten Menschen ein Smartphone, kein Handy mit Touchscreen, aber sie kleben genauso an den Teilen wie wir es tun. Und so fallen uns immer wieder neue Dinge auf, die wir auf diesem Kontinent so nicht erwartet hätten.