Durch Tansania

Durch Tansania

14. Februar 2019 0 Von Pia

12.2.2019-14.2.2019

Unser nächstes Ziel war Babati. Hier konnten wir direkt am Babati See wild campen. Wir hatten gelesen, dass hier gelegentlich Hippos ans Ufer kommen sollen. Leider war das bei uns nicht der Fall.

Nach einer atemberaubenden Route am nächsten Tag über hohe Berge kamen wir in der Hauptstadt Tansanias, Dodoma an. Die Stadt wirkte überfüllt, laut und nicht gerade einladend. Wir wussten bereits aus dem Reiseführer, dass es hier wenige touristische Attraktionen gibt. Wir wollten hier auch lediglich unsere Vorräte auffüllen und hofften, einen großen Supermarkt zu finden. Die Suche gestaltete sich schwierig. Entlang aller größeren Hauptstraßen der Stadt war kein Supermarkt zu finden, nur kleine Straßenshops mit dem Allernötigsten. Wir konnten nur schwer glauben, dass es in der Hauptstadt keinen Supermarkt geben soll. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die kleinen Shops abzuklappern und alles für die nächsten Tage zusammenzusuchen. An sich ist es kein Problem dort einzukaufen, doch in den engen Lädchen gibt es keinerlei Preisschilder. Dies führt dazu, dass uns die „Mzungu“ (Weißen) Preise angeboten werden und wir erst nach längerem Verhandeln die richtigen Preise bekommen. Mit der Zeit wird dieses Verhandeln und Hartnäckig bleiben sehr lästig. Nun gut, wir haben das Wichtigste in die Tasche, besser gesagt in den Deutz gepackt und machten uns auf den Weg Richtung Süden. Da es in der Gegend auch keine Campingmöglichkeiten gibt, fuhren wir die Strecke weiter in ein weniger besiedeltes Gebiet. Wir hatten Glück und fanden frühzeitig einen guten Platz mit herrlichem Blick über die Weite des mittleren Tansanias.

Nach einem Frühstück auf dem Dach des Campers ging es in Richtung Iringa weiter. Die Route führte uns nach einem großen Stausee über hügeliges Gebiet. Wir fühlten uns wie auf einer mediterranen Bergstraße mit einigen tiefen Schlaglöchern. Die Stadt Iringa war ebenfalls ziemlich eng und überfüllt. Immer wieder hörten wir die Leute „Mzungo“ rufen. Ins Besondere die Kinder flippen regelrecht aus, wenn sie uns in dem auffälligen gelben Gefährt entdecken. Teilweise fühlen wir uns wie die Queen aus England, wenn wir all den grüßenden Menschen zurückwinken. Es ist allerdings etwas lästig, ihr Rufen nach Geld immer wieder abzulehnen. Es fällt uns sehr auf, dass man als Weißer generell als wohlhabend eingestuft wird. Für die Bevölkerung hier kommt ein Urlaub aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Zudem ist es für sie nicht verständlich, wie und warum man Geld auf die Seite legt, um reisen zu können. Der durchschnittliche Tageslohn liegt hier bei 1,50 Euro. Viele haben zudem keinen offiziellen Arbeitsplatz, sondern bebauen auf ihren Feldern Mais und anderes Gemüse, welches am Straßenrand verkauft wird. Gerne stellen sie sich auch mit ihren Wahren auf dem Kopf balancierend, neben die unzähligen Speed Bumps auf der Straße. Da jedes Fahrzeug hier auf Schrittgeschwindigkeit herunterbremsen muss, ergibt sich dort ab und zu die Gelegenheit etwas zu verkaufen. Manche sind etwas aufdringlich, dann hilft es nur die Fenster hochzukurbeln. Ein paar Kilometer hinter der Stadt, lässt der ganze Trubel nach und wir hielten Ausschau nach einem Platz zum Wildcampen. Zwar soll es in der Nähe ein Campsite geben, doch in der IOverlander App wurde dieses nicht empfohlen und die 20 Dollar könnten wir sicherlich besser anlegen. Da wir mit der Auswahl unserer Wildcampplätze allerdings sehr pingelig sind, zieht sich die Suche meistens doch länger als gedacht. Mit der Hoffnung immer etwas noch besseres zu finden, fahren wir so lange bis wir durch die Dunkelheit keine Auswahlmöglichkeiten mehr haben. Dann müssen wir doch den nächstbesten Platz nehmen. So war es auch heute, weshalb unsere Fahrt neben dem Highway auf einer Wiese endete. Nicht wirklich beeindruckend aber außer uns schien hier kein Mensch zu sein.